Nach dem II. Weltkrieg musste das zivile Leben in Deutschland wieder neu aufgebaut werden. Die Menschen hatten, neben den Sorgen um Wohnen und Essen, auch das Bedürfnis ihr Dasein wieder zu genießen. Friedlich Sport zu treiben gehörte zu diesen Wünschen. Verständlicherweise wurde der Aufbau demokratischer gesellschaftlicher Strukturen durch die Alliierten gelenkt und geprägt. Bereits vor Kriegsende hatten sie dafür Pläne geschmiedet und Ziele festgelegt. Als Folge der unterschiedlichen eigenen Gesellschaftsordnungen und Veränderungen ihrer Positionen zueinander nach Kriegsende, änderten sich auch die Wege und Ziele des Aufbaus der deutschen Zivilgesellschaft in ihren jeweiligen Einflussbereichen, den Besatzungszonen. Das Ergebnis waren zwei Staaten auf deutschem Boden. Mehr als 40 Jahre verlief die Entwicklung zweigleisig. Das galt auch für den deutschen Sport. Im Westen Deutschlands war es der DBB und im Ostern der DBV, die die Interessenten an der Sportart sammelten, organisierten und das Basketballspiel popularisierten. Jahrzehnte repräsentierten das Leistungsvermögen der deutschen Basketballspieler/innen zwei Nationalteams. Jahr für Jahr wurden zwei Deutsche Meister und Pokalsieger ermittelt. Der DBB und der DBV waren Mitglied der FIBA. DBB- und DBV-Vertreter wurden in Funktionen der FIBA berufen und gewählt.
Der DBV hat sich im Prozess der Einheit Deutschland aufgelöst. Die ehemaligen Basketballsportler im DBV schlossen sich im Rahmen der neugegründeten Landesverbände dem DBB an. Wir sehen es als unsere Aufgabe und Pflicht, das Wirken der Sportler/innen im DBV, präsentiert in Zahlen und Fakten, als Teil der deutschen Basketballentwicklung, zu bewahren. In der Aufbruchstimmung nach dem Weltkriege war Pioniergeist gefragt. Man wollte Neues aufzubauen. Ergebnisse festzuhalten war zweitrangig. Ein gut organisiertes und vollständiges Archiv war im DBV nicht vorhanden. Als Basis für unsere Zahlen und Fakten aus dem DBV haben wir die Akten des DBV und ehemaliger Funktionsträger gesichtet und ein Archiv des Hallenser Basketball nutzen können. In Gesprächen mit Zeitzeugen wurden Zahlen und Fakten überprüft und ergänzt. Im Ergebnis unserer Materialsammlung spiegelt sich aber auch die unterschiedliche Pflege der Archivmaterialien in den einzelnen Basketballzentren des DBV wider. Der DBB hat mit der Herausgabe einer Broschüre und der Aufnahme der Materialien des DBV der DDR in sein Archiv, dieses zu einer Dokumentationsstelle für Basketball in ganz Deutschland gemacht. Für die Landesverbände Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und viele Vereine in diesen Verbänden, enthält dieses Archiv Informationen zu ihren Wurzeln. Wir bedanken uns bei allen, die bei dieser Archivarbeit geholfen haben. Ein besonderer Dank gilt der Unterstützung unserer Arbeit durch den DBB.
( Vorwort aus der Broschüre " Zahlen und Fakten aus dem DBV der DDR" - herausgegeben vom DBB 2016 )